Info Ecnomiohyla valancifer (San-Martín-Fransenbeinlaubfrosch)

 Zuchtkoordinator:  xxx  Email:  xyz (et)ff.de

Ecnomiohyla valancifer 1

Verbreitung: Einziger bisher sicherer Fundort: Gebiet des Vulkans San Martín, Veracruz, Mexiko.

Schutzstatus: Geschützt in Mexiko. Kein internationaler Schutzstatus. Rote-Liste-Status: Kritisch gefährdet (critically endangered).

Habitat: Gesicherte Fundorte liegen in Nebelwäldern zwischen 1100 und 1200 m Meereshöhe. Hohe Luftfeuchtigkeit und kühle Temperaturen (im Sommer tags 20-23°, nachts 13°; im Winter kühler). Baumbewohner. Laichplatz (in der Natur bisher nicht gefunden): Eier über wassergefüllten Baumhöhlen, vielleicht auch in großen Bromelien.

Fortpflanzung: Brutpflege: das Weibchen legt Eier über dem Wasserspiegel einer künstlichen Baumhöhle, wässert die Eier und füttert die Larven regelmäßig mit eigenen Eiern. Das Männchen bleibt ständig bei Eiern und Larven und verteidigt diese durch Beißen und Klammern (schmerzhaft!). Meine „Baumhöhlen“ (Bild) sind kleine geklebte Glasaquarien mit 22 x 15 cm Grundfläche, 18 cm hoch, die an drei Seiten mit Backkorkplatten ausgekleidet sind. Die hintere Korkplatte ist ca. 30 cm hoch und ragt also weit über das Aquarium hinaus. Grund: Einmal müssen die Eier auf einer feuchten Unterlage angebracht werden, damit sie nicht austrocknen (aber nicht im Wasser). Zum anderen werden sie oft 15-20 cm über der Wasseroberfläche angebracht.

Größe: bis ca. 90 mm (Männchen und Weibchen).

Geschlechtsunterschiede: Männchen hat sehr stark ausgebildete Armmuskulatur und eine etwas glattere Rückenhaut (Bild).

Terrarium: Feuchtes, hohes Terrarium, bei mir ca. 80 cm hoch, Grundfläche 60 x 80 cm mit Ästen, Nischen und Pflanzen. Zimmertemperatur (tags 20-23°C, nachts 16-20°C), AUF KEINEN FALL ein warmes „Tropenterrarium“. Beleuchtung unwesentlich (?).

Nahrung: Heimchen, Grillen, kleinere Heuschrecken und weiche Schaben je nach Größe der Tiere

Wichtig: Wahrscheinlich verteidigen die Männchen die Bruthöhlen in der Natur auch gegen Artgenossen. Deshalb könnte es zu Kämpfen zwischen brütenden/brutwilligen Männchen kommen (kam auch schon in der Quarantäne vor), die wahrscheinlich auch Verletzungen hervorrufen können. Deshalb halte ich die erwachsenen Frösche paarweise. Unter den jungen und halbwüchsigen Tieren habe ich noch keine Kämpfe beobachtet.

Baumkronenbewohner sind in der Regel anfällig gegen Darmparasiten wie Nematoden, gegen die Bodenfrösche eher unempfindlich sind. Auch das Verteidigen der Bruthöhle spricht eher gegen eine Vergesellschaftung mit anderen Fröschen.

Ergänzungen: So Verfressen die Frösche auch sind: Sie fressen nicht ihre eigenen Nachkommen! Bei mehreren Pärchen in einem Terrarium sollten auch mehrere Wasserbecken zur Brutpflege angeboten werden. Man kann die Frösche auch teilweise draussen halten. Temperaturextremas von 8 C bis 30 C sind kein Problem, sollten aber nicht dauerhaft vorherrschen. Die Beleuchtung (Leuchtstoffröhre) hat einen 6% Anteil an UVA/UVB.

Wie wehrhaft diese Frösche sind, zeigt ein Video vom Projektmitarbeiter Stefan Ziesmann: